Die Schlacht um Verdun

Soldatenfriedhöfe um Verdun von Stephan Klink / J.R.

Wo zieht man die Grenze? Welche territorialen Teile gehören noch zur deutsch benannten „Operation Gericht“?

Hier machen es wir uns einfach und beziehen uns auf die aktuellen politischen Departementgrenzen, somit ist zugleich der „Keil von St. Mihiel“ mit erwähnt.

Deutsche Soldatenfriedhöfe im Departement Meuse

Im Departement Meuse sind 32 vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. betreute deutsche Soldatenfriedhöfe zu finden; auf diesen ruhen nach offizieller Lesart 91.068 gefallene deutsche Soldaten des 1. Weltkrieges.

Lediglich in den Departements Pas-de-Calais, 62, mit 130.708 Gefallenen, und Somme, 80, mit 89.449 Gefallenen, sind mehr deutsche Soldaten bestattet.

Die mit Abstand größten Kriegsgräberstätten sind die Friedhöfe Brieulles (11.281) und Consenvoye (11.146), gefolgt von Hautecourt (7.884), Cheppy (6.130) und St. Mihiel (6.046),

dies geht nun bis hin zu der sehr schönen Anlage von Liny mit 449 Grablagen; nicht zu vergessen die beiden Friedhöfe in der Unterstadt von Montmedy (329).

Die bemerkenswerteste offizielle deutsche Grabstätte befindet sich im Fort Douaumont. Hier wurden die Opfer der Explosionskatastrophe vom 8. Mai 1916 in zwei Außenwallkasematten bestattet. Der Friedhof selbst besteht lediglich aus einem Gedenkstein, verschiedener Gedenktafeln vor einer Mauer, die dem Besucher suggeriert, dass sich dahinter die Gebeine der Bestatteten befinden sollen.

Auch außerhalb der offiziellen Kriegsgräberstätten ruhen deutsche Soldaten, so zum Beispiel auf den Gemeindefriedhöfen in St. Pierrevillers und Maizey.

Darüber hinaus ruhen auch noch, mehr oder weniger bekannt, deutsche Soldaten in ihren ursprünglichen Feldgräbern, verteilt über den weiten Bereich der damaligen Ruhe- und Bereitschaftslagern.

Französische Soldatenfriedhöfe im Departement Meuse

Im Departement Meuse sind 40 französische Soldatenfriedhöfe des 1. Weltkrieges existent, und somit interessanterweise nur unwesentlich mehr als deutsche Soldatenfriedhöfe desselben Zeitraumes.

Die Gesamtzahl der bestatteten französischen Gefallenen beträgt rund 137.000 Gefallene, wobei der Friedhof Fleury samt Beinhaus mit einer Belegung von 65.000 gefallenen Franzosen angenommen wurde.

Nachfolgend die französischen Soldatenfriedhöfe in alphabetischer Aufstellung:

Ambly, Avocourt, Bar-le-Duc, Belleray, Brandeville, Bras, Brieulles, Brocourt, Buzy, Chattancourt, Commercy, Dieue, Dombasle, Douaumont, Dugny, Esnes, Haudainville, Lachalade, Lacroix, Landrecourt, Les Eparges, Les Islettes, Les Souhesmes, Marbotte, Mont-Villers, Rembercourt, Revigny-sur-Ornain, Romagne sous Montfaucon, Rupt, Senoncourt, Sommedieue, St. Mihiel, St. Remy, Tresauvaux, Troyon, Vadelaincourt, Vauquois, Verdun-Süd, Verdun-West, Verdun- Faubourg Pave und Ville-sur-Cousances.

Amerikanische Friedhof im Departement Meuse

Zuletzt sei der amerikanische Friedhof in Romagne-sous-Montfaucon mit über 14.000 Gefallenen zu nennen. Das großzügig angelegte Areal wurde den USA von der französischen Regierung geschenkt, so dass man sich dort faktisch auf amerikanischen Boden befindet. Beeindruckend hier noch die große Gedenkhalle mit der Auflistung hunderter Vermisster amerikanischer Soldaten sowie die sehr aufwendigen Grabzeichen.

Symbolisch für die Opfer auf französischer und deutscher Seite der Schlacht ist das Beinhaus von Douaumont. In seinen Katakomben befinden sich nach offiziellen Angaben rund 130.000 unbekannte Gefallenen beider Nationen, die bei Aufräumungsarbeiten geborgen wurden und deren Identität nicht mehr festgestellt werden konnte. Die einzelnen Grabkammern sind nach den Geländesektoren sortiert, in denen die Gebeine gefunden wurden. Im Turm des eigenwilligen Baus befindet sich die Friedensglocke, die mehrmals am Tag über das Schlachtfeld läutet. Der Turm ist begehbar und bietet einen weiten Rundblick über das ehemalige zentrale Kampffeld.