Aktivitäten

Fort Vaux
(Fort de Vaux)

Kurzinfo

Das Fort wurde zwischen 1881 und 1884 erbaut und bis 1912 verstärkt und auf den Stand der damaligen Festungstechnik gebracht. U.a. wurde das Kernwerk mit Beton verstärkt und Geschütztürme mit Beobachtern eingebaut.

Das Werk kam bereits nach Beginn der Kämpfe um Verdun etwa ab März 1916 in den Fokus der Ereignisse. Neben Fort Douaumont ist das Fort selbst gleichwertig wichtig in seiner Lage und Funktion und zog die Aufmerksamkeit der angreifenden Deutschen auf sich. Seine Einnahme würde eine weitere Tür in Richtung Einnahme der gesamten Festung der Stadt Verdun ermöglichen.

Äußerst schwere und verlustreiche Kämpfe führten die Deutschen bis Mai von verschiedenen Seiten direkt an das Fort heran. Anfang Juni gelang ein Eindringen in das Werk sowie eine teilweise Besetzung des Oberbaus. Im Inneren entspann sich ein fürchterlicher, tagelang dauernder Nahkampf. Die im Inneren herrschenden Bedingungen waren unbeschreiblich in ständiger Dunkelheit, Hitze und Geschoßgasen aller Art. Am 7. Juni 1916 kapitulierten die französischen Verteidiger unter dem ständig wachsenden Druck der deutschen Angreifer, dem Ausbleiben eigener Verstärkungen sowie der allgemeinen eigenen Versorgungslage, insbesondere an Wasser, Verpflegung und eine Überbelegung mit Verwundeten.
Zahlreiche kurz darauf blind durchgeführte Wiedereroberungsversuche durch die Franzosen scheiterten unter ungeheuren Verlusten.

Fortan galt das Fort als wichtiger Intervallpunkt für Truppen, Material- und Munitionslager, Arbeitsstätte der Stäbe hier eingesetzten Fronttruppen sowie als Beobachtungspunkt der Artillerie. Die Versuche der Deutschen die Front vom Fort wegzubekommen scheiterten fast vollständig. Bereits die nächstgelegenen Werke konnten nicht mehr erreicht werden und es entspann sich ein gnadenloser Stellungskrieg in unmittelbarer Nähe des Forts.

Nachdem die Franzosen ihre große Offensive auf dem Ostufer der Maas gestartet hatten und wichtige Geländeteile sowie Werke (u.a. Fort Douaumont) genommen hatten, wurde die Lage im Bereich des Forts Vaux für die Deutschen unhaltbar. Unbemerkt von den Franzosen räumten sie am 2. November 1916 nach Zerstörung einiger wichtiger Komponenten das Werk. Erst einen Tag später tasteten sich französische Stoßtrupps vorsichtig an die Festung heran und fanden sie verlassen vor. Heroisierende damals zeitgenössische Literatur sprach davon, dass das Werk einen Tag den Toten gehörte.

Bald nach dem Krieg rankte sich eine publikumswirksame Begebenheit um das Fort. Demnach hatten nicht die Deutschen die französische Besatzung des Forts besiegt, sondern das mangelnde Wasser und der Durst. Durch die schwere Beschießung hatten die unterirdischen Zisternen Risse bekommen durch die das Wasser verrinnte. Die zahlenmäßige Überbelegung durch die schweren Kämpfe, die zahlreichen Verwundeten und die Wärme des Frühsommers überstiegen den Bedarf an vorhandenem Wasser. Immer weitere strengere Wasserrationierungen führten letztendlich dazu, dass die Besatzung aufgeben musste. Diese Schilderungen begleiten den Besucher während seiner ganzen Besichtigung.

Die heutige Besichtigung der gesamten Anlage ist bedingt sehenswert. Der innere Bereich beschränkt sich darauf den Hauptgefechtsgang abgehen zu können mit der Besichtigung einiger Kasematten, der Telefonstation, des Lazarettes und einer Geschützkasematte. Der Oberbau bietet bei gutem Wetter einen hervorragenden Überblick über das nördliche Schlachtfeld bis hinüber zum Fort Douaumont bzw. nach Osten in die weitläufige Woevre-Ebene. Allerdings wurde auch hier im Jahre 2016 eine bauliche Veränderung gemacht, welche den Ursprung der Anlage völlig veränderte.

Adresse

Fort Vaux, 55400 Damloup, Frankreich

Öffnungszeiten

Februar – März
10 bis 17 Uhr

April
10 bis 17:30 Uhr

Mai – Juni
10 bis 18:30 Uhr

Juli – August
10 bis 19 Uhr

September
10 bis 17:30 Uhr

Oktober – November
10 bis 17 Uhr

Dezember
10 bis 16:30 Uhr

Eintrittspreise

Erwachsene: 4 €
Jugendliche von 8 bis 16 Jahre: 2 €
Kinder unter 8 Jahren: frei
Tarif für 2 Forts (Forts Douaumont + Vaux): 6.50 €
Familie (2 Erwachsene + 2 Kinder bis 16 Jahre): 10 €